Lozärner Rägetröpfli
Es war einmal ein emsiger Mann, der verdiente sich sein Brot damit, süsse Köstlichkeiten für die Bewohner seiner kleinen Stadt zu backen, um sie damit zu erfreuen. An einem nasskalten Frühlingstag begab es sich, dass eine Dame mit bekümmertem Gesicht sein Haus betrat. Sie sei nun endgültig des Regens überdrüssig und suche nach Sonne, zumindest für Ihre Seele. Ihre schlechte Stimmung erheiterte sich kein bisschen, als der Conditormeister höflich darauf hinwies, dass Regen, wie vieles auf der Welt, seine zwei Seiten habe. Was die einen unangenehm empfinden, erweise sich anderswo als Segen.
Er bat, die Dame möge doch am Nachmittag nochmals vorbeischauen. Bis dahin wolle er etwas Feines parat haben, um ihr Gemüt wesentlich aufzuhellen. Für diese Nascherei waren ihm die erstbesten Zutaten nicht gut genug. So suchte er die exquisiteste Schokolade, den allerfrischesten Rahm und das rassigste Chriesiwasser. Und da er der Dame beweisen wollte, dass auch Regentropfen viel Gutes in sich bergen, gab er dieser neuen Köstlichkeit den sinnigen Namen «Lozärner Rägetröpfli». In der Tat gelang es ihm, die Dame zu überzeugen, dass es sich mit dieser zartschmelzenden Gaumenfreude bei Regen gut auf Sonnenschein warten lasse.
Ehe er sich’s versah, genossen die «Lozärner Rägetröpfli» als exquisites Geschenk auch schon über die Grenzen der kleinen Stadt und bald im ganzen Land Bewunderung und hohes Ansehen. Denn das sind nicht irgendwelche Schokotropfen! Sondern wunderbar feine Schokoladentropfen, flüssig gefüllt mit "Chriesiwasser" von höchster Qualität und köstlicher Truffecrème. Diese schmecken so vorzüglich, dass sie Aufnahme fanden im offiziellen Inventar "kulinarisches Erbe der Schweiz".
Diese Schokotropfen lieben alle Naschkatzen und alle, die es noch werden wollen. Ob Lozärner Rägetröpfli oder Luzerner Regentropfen, sie vertreiben nicht nur den Regen, sondern vielleicht auch Kummer und Sorgen.